Warum glauben, wenn doch die Wissenschaft Wissen schafft?

04Das Thema formuliert die verbreitete Auffassung, dass allein die Naturwissenschaften uns zuverlässiges Wissen liefern und damit einen religiösen Glauben immer mehr verdrängen. Durch den Neuen Atheismus mit Vertretern wie Richard Dawkins („Der Gotteswahn“) ist die Diskussion um das Verhältnis von Wissenschaft und Glaube neu entflammt. „Glaubst du noch oder denkst du schon?“ titelt die Giordano-Bruno-Stiftung angriffig. Wird ein Gottesglaube tatsächlich überflüssig? Kann man als wissenschaftlich denkender Mensch zugleich Christ sein?

Zur Klärung solcher Fragen werden die Tragweite und dabei auch die Grenzen der wissenschaftlichen Vorgehensweise dargestellt: Die Naturwissenschaften formulieren zwar den wichtigen Aspekt des Funktionierens der Welt, blenden aber andere Sichtweisen aus: die Ich-Perspektive, ethische Fragen, Zwecke, Sinn-, Wert- und Zielperspektiven. Es stellt sich heraus, dass man Wissen und Glaube keineswegs alternativ sehen muss. Auch die Naturwissenschaften ruhen auf Glaubensüberzeugungen, und der christliche Glaube hat andererseits Wissen und gute Gründe.

Zeit: Dienstag, 12. November 2019, 20 Uhr
Referent: Prof. Dr. Peter C. Hägele, Universität Ulm (Fachbereich Physik; Humboldt Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften; Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung)
Ort: Paul-Gerhardt-Haus, Kirchplatz 2, 89250 Senden